Liebe Anna, schon vorab ganz herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns von deinem Weg zu und bei cosee zu erzählen. Kannst du dich noch erinnern, wie du von cosee erfahren hast und was dich bewogen hat, dich hier zu bewerben?
Das mache ich total gern, wenn ich so lieb gefragt werde.
Ich bin ja Werkstudentin bei cosee, vorher war ich auch noch gar keine Mobile-Entwicklerin, sondern einfach eine Informatik-Studentin, die noch gar nicht wusste, in welchen Bereich sie gehen soll. Ich wusste in etwa, dass Backend mir nicht so liegt, sondern dass mein Herz für das Frontend bzw. für UI/UX-Design schlägt. Im Studium hatte ich mal ein App-Projekt, das mir unheimlich viel Spaß gemacht hat. Das hat mich schließlich bewogen, mich überhaupt nach Werkstudierendenstellen im Mobile-Bereich umzusehen. Ich habe dann einfach bei einer sehr bekannten Suchmaschine danach gesucht und bin direkt auf cosee gestoßen. Damals war noch keine explizite Mobile-Stelle ausgeschrieben, nur Frontend und Backend. Aber ich dachte mir ‚Wofür gibt’s Initiativbewerbungen?‘ und habe diesen Weg gewählt. Ausschlaggebend für meine Bewerbung war letztlich, dass die Webseite die Atmosphäre bei cosee so gut widergespiegelt hat. Außerdem war die Stellenanzeige so formuliert, dass ich mich mit meinem Kenntnisstand aus dem Studium direkt abgeholt gefühlt habe – ich habe gemerkt, dass cosee einen gewissen Anspruch hat, aber nicht erwartet, dass man von Tag 1 an alle Anforderungen erfüllt. Vielmehr zählt da die Einstellung, die man mitbringt. Also habe ich meine Unterlagen ins Bewerbungstool hochgeladen.Und warst somit schon mitten in unserem Bewerbungsprozess. Welche Erfahrungen hast du in dieser Phase gemacht?
cosee hat ja ein selbstgebautes Bewerbungs-Tool, das für Bewerberinnen und Bewerber den Vorteil hat, dass sie jederzeit den Status der eigenen Bewerbung einsehen können. Ich habe mich im Tool schnell zurechtgefunden und war total begeistert, dass der Prozess so transparent ist. Man kann ja auch über das Tool mit cosee kommunizieren, was – wie ich jetzt weiß – Datenschutzgründe hat. Das habe ich auch gemacht und eine Nachricht an cosee geschrieben, dass ich ganz begeistert von diesem Tool bin (lacht).Das weiß ich auch noch, das war sogar Thema in unserer großen cosee-Retro. Wir haben uns total über dein Feedback gefreut!
Ja, ich finde, man kann auch einfach mal sagen, wenn etwas richtig gut läuft. Auch abgesehen vom Bewerbungstool lief der Bewerbungsprozess total schnell ab. Das Tool gibt ja immer Rückmeldung, ob alles geklappt hat und auch die Einladung zum Bewerbungsgespräch kam sehr zügig, sodass ich gar nicht lange warten musste.… Womit wir ja beim Thema wären! Über dein legendäres Vorstellungsgespräch sprechen die coseeanerinnen und coseeaner ja immer noch! Weißt du, was die Teilnehmenden an deinem Gespräch so beeindruckt hat?
Das ist echt schön zu hören! (lacht) Da ich im Nachgang des Gesprächs sehr ausführliches und konstruktives Feedback bekommen habe, weiß ich, worauf du hinauswillst. Man bekommt für das Vorstellungsgespräch eine recht offen gehaltene Aufgabe, die man vorbereitet und über die man dann ausführlich spricht. Anhand dessen bewerten die anwesenden coseeaner die Codequalität, den Kenntnisstand und die Problemlösungsfähigkeit. Ich habe diese Aufgabe natürlich auch bekommen. Im Studium habe ich gelernt, zunächst die Mocks zu bauen. Also habe ich mir als erstes Gedanken über UI und UX der App gemacht und erste Mocks erstellt. Ehe ich angefangen habe zu programmieren, habe ich aber User Tests mit Freunden durchgeführt. Das Feedback aus den sehr frühen User Tests habe ich eingebaut und schließlich den Entwurf umgesetzt. Jetzt weiß ich, dass man diese Art, ein Projekt anzugehen, iterativ nennt. Ich habe nach Gefühl iterativ gearbeitet und Schritt für Schritt die Mocks optimiert und dann erst umgesetzt. So ähnlich arbeite ich heute mit meinem Team auch, am Ende kommt man so eben zu einer möglichst optimierten Nutzerführung. Und mir macht es besonders viel Spaß, so zu arbeiten, weil ich mich schon immer für UX-Design interessiert habe.Diese iterative Arbeitsweise ist für viele neue coseeanerinnen und coseeaner noch unbekannt und sie müssen sich erst daran gewöhnen. Für dich war das die logische Vorgehensweise. Da sieht man mal, WIE gut du zu cosee passt!
(lacht) So gesehen hast du natürlich recht! Man merkt ja aber auch so recht schnell, ob man zusammenpasst oder nicht. Ich habe das Glück, mit den fantastischen Mobilies zu arbeiten. Meine Kolleginnen und Kollegen haben mir den Einstieg hier wirklich leicht gemacht!Das wäre meine nächste Frage gewesen: Du bist ja mitten in der Pandemie zu cosee gestoßen, als alle schon ganz selbstverständlich von zuhause aus gearbeitet haben und man sich nie richtig persönlich treffen konnte. Hat dir das den Onboarding-Prozess nicht enorm erschwert?
Die Situation war natürlich nicht optimal, aber das wäre sie nirgends gewesen. Ich bin ja froh, dass bei cosee so sehr auf den Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geachtet wird und alle von zuhause aus arbeiten können. In diesem Fall kamen wieder die tollen Mobilies zum Tragen: Sie haben mich fachlich direkt integriert und viel Pair Programming mit mir gemacht, sodass ich super schnell in unser damaliges Projekt einsteigen konnte. Bei cosee liegt der Fokus sehr stark auf Kommunikation – sowohl innerhalb der einzelnen Teams als auch in der großen Runde. Das hat den Anfang zusätzlich erleichtert. Wir Mobilies haben schon während der Arbeitszeit viel kommuniziert und uns auch nach der Arbeit getroffen: zunächst virtuell zu Spieleabenden oder zum gemeinsamen Zocken, dann im Sommer auch in echt, wir waren öfter zusammen aus. Wir haben ein richtig freundschaftliches Verhältnis, wir haben sogar regelmäßige Kochabende etabliert, bei denen wir in unserer Büroküche richtig aufwendig zusammen kochen.Hast du denn jetzt, nach über einem Jahr, endlich mal alle Team-Mitglieder persönlich kennengelernt?
Leider noch nicht! Wir Mobilies sind regelmäßig im Büro, aber bei manchen Kolleginnen und Kollegen gab es einfach noch keine Überschneidung. Aber wir sehen uns ja virtuell zwei Mal pro Woche in der großen Runde, daher kenne ich zumindest die Gesichter und Oberkörper von allen (lacht). Die meisten trifft man aber bei Terminen wie dem Sommerfest, wenn wir uns mit Familie oder Partnerinnen und Partner treffen, das haben wir auch während Corona durchgezogen.Es ist so schön zu hören, dass du gut im Team angekommen bist! Es fühlt sich so an, als wärst du schon ewig dabei! Wie handhabt ihr es denn bei euch im Team mit der Verteilung der Aufgaben? Seid ihr da festgelegt? Und wer entscheidet das?
Wir arbeiten nach Scrum, daher beginnt jeder unserer Sprints mit einem Planning, in dem wir uns überlegen, was wir in den nächsten zwei Wochen realistisch schaffen. Dabei unterstützen uns unser Product Owner und unsere Scrum Masterin. Wenn wir dann den groben Plan haben, teilen wir die Arbeit in den Daily Standups auf – also wer beschäftigt sich wann womit. Es gibt keine feste Aufteilung innerhalb unseres Teams, wir beschäftigen uns alle mit verschiedenen Aufgabenbereichen, damit wir alle den gleichen Kenntnisstand haben, sowohl technisch als auch über den Fortschritt des Projektes. Natürlich haben wir alle unterschiedliche Erfahrungswerte, die gleichen wir aber über Pair Programming und intensive Kommunikation oder unsere Community of Practice aus, in der wir unser Wissen teilen, sodass unsere Wissensbasis möglichst breit ist. Ich persönlich beschäftige mich am liebsten mit UI- und UX-Design, andere sehen ihren Schwerpunkt eher in der Backend-Anbindung.
Wir haben also jede und jeder einen Schwerpunkt und Lieblingsthemen, aber wir verlassen auch mal unsere Comfort Zone und lernen voneinander. So werden wir ja alle immer besser und unabhängiger von Wissensinseln. Glücklicherweise haben wir bei cosee die Möglichkeit, das richtig intensiv zu betreiben, und wir sehen ja, dass es das gesamte Team besser, schneller und schlauer macht!Und so ist es auch bei deinem ersten Projekt gelaufen? Welches war das noch mal?
Ja genau, so war es. Mein erstes Projekt war die Senioren-App, eine Art Starthilfe für ältere Menschen, die nicht wie wir mit Smartphones und der ganzen Technik aufgewachsen sind und damit nach wie vor Berührungsängste haben. Mit Hilfe der App lernen sie den Umgang mit Smartphone und Tablet, die gängigsten Gesten und Informationen über das Gerät, Apps und Messenger. Dieses Projekt war perfekt für mich zum Einstieg, denn wir hatten bei allen Features und allen kleinen Spielen, die wir als Übungen programmiert haben, aber auch bei jedem einzelnen Zwischenschritt die Perspektive der Anwenderinnen und Anwender vor Augen und haben die App ganz nah an deren Bedürfnissen entwickelt.
Außerdem hat mir am Anfang sehr geholfen, dass wir diese App komplett in Dart geschrieben haben. Ich kannte zwar Dart nicht, da ich im Studium immer nur mit Java und nur für Android entwickelt habe, aber zum Glück ist der Weg von Java zu Dart nicht so weit! (lacht) Wir arbeiten ja mit Flutter, um mit einer Code-Basis zwei Apps zu entwickeln. Auch das war neu für mich, denn man muss ja darauf achten, dass es für Android und für iOS gut aussieht und funktioniert. Aber auch dabei hat mich mein Team sehr unterstützt, ich hatte also auch fachlich einen richtig guten Start bei cosee.Du hast also das, was du im Studium eher theoretisch gelernt hast, bei cosee in der Praxis eingesetzt?
Ja genau! Ich finde es toll, Apps zu entwickeln, die von vielen Menschen genutzt werden und die dann Freude daran haben und ihnen das Leben erleichtern.
Bei der Senioren-App zum Beispiel lernen die älteren Menschen mit Hilfe unserer App etwas und haben Spaß und Freude daran, mit der App zu interagieren. Am schönsten ist es natürlich, so gutes Feedback zu bekommen wie bei den Nutzertests, dass es richtig Spaß macht, die Spiele zu spielen, oder dass die App wirklich geholfen hat, den Umgang mit dem Smartphone zu lernen und zu verstehen.Wie schön! Man merkt, wie sehr dir die nutzerzentrierte Entwicklung am Herzen liegt. Du meintest ja gerade, dass du, seitdem du bei cosee bist, unglaublich viel gelernt und dich sehr weiterentwickelt hast. Was war denn für dich der größte Schritt, den du als coseeanerin gemacht hast?
Das war auf jeden Fall der TechTalk! Ich bin eher zurückhaltend und spreche nicht gerne vor anderen Menschen. Deshalb war für mich klar, dass ich nie einen TechTalk halten werde! (lacht) Aber irgendwie haben es Anja und Tom aus meinem Team geschafft, mich für einen ganz besonderen Talk zu gewinnen. Wir haben zu dritt ein ganz entspanntes Kamingespräch darüber geführt, wie bei uns ein App-Projekt abläuft – von den Mocks bis zum App Store.
Wenn man dann in einer Runde zusammensitzt und sich eigentlich ganz normal unterhält, noch dazu über die eigenen Erfahrungen und mit Menschen, die man kennt und schätzt, ist es nur noch halb so wild. Dadurch, dass wir ein anderes als das klassische Vortragsformat gewählt haben, hatte nicht mal ich Probleme, vor der Kamera frei zu sprechen. Das ist so besonders bei cosee: Es gibt immer eine Lösung, mit der sich am Ende alle wohlfühlen. Und wir haben am Ende so gutes Feedback für diesen TechTalk bekommen, das hat mich wirklich sehr gefreut!Der TechTalk war auch wirklich sehr besonders und man hat nicht bemerkt, dass du eigentlich ungern vor Menschen sprichst. Vielleicht sehen wir dich ja irgendwann mal wieder als Speakerin?
(lacht) Ja, mal sehen, man soll ja nie nie sagen….Liebe Anna, danke für das Gespräch und dass du dir die Zeit genommen hast, ein paar Fragen zu beantworten.
Sehr gerne, mir hat es sehr viel Spaß gemacht!